Anne-Marie Weist

Spuren der öffentlichen Meinung: Der Fragebogen in der empirischen Sozialwissenschaft (Arbeitstitel)

Aufzeichnungen, Dokumente und Literatur gehören zu jeder Forschungsarbeit in allen Wissenschaftsbereichen. In einigen Fällen kommt solchem Schriftgut aber ein besonderer Status zu: Es bildet dann die (häufig einzige) Materialgrundlage für die Bearbeitung einer Forschungsfrage und die Gewinnung von Erkenntnissen. In unserem Projekt untersuchen wir, wie in der historischen Klimaforschung, der empirischen Sozialforschung und der Geschichtswissenschaft Schriftgut für Forschungszwecke zusammengestellt und ausgewertet wird, wie also zum Beispiel aus Wetterdiarien des 17. Jahrhunderts Daten für Klimarekonstruktionen hervorgehen, wie aus der Aktenabgabe einer Behörde zuletzt eine Quelle in einer historischen Untersuchung wird oder wie Umfragen durchgeführt und die erhobenen Angaben in Daten und wissenschaftlich robuste Aussagen transformiert werden. Uns interessiert dabei unter vergleichender Perspektive, (1) welche Herausforderungen sich in den einzelnen Kontexten im Umgang mit Schriftgut einstellen und welche Praktiken entwickelt werden, (2) welche Standards der Bewährung für die Konstitution und Auswertung von Schriftgut jeweils gelten und insgesamt (3) welche Konsequenzen die Gründung von Forschungsfragen auf Schriftgut für die Forschungspraxis und den Geltungsanspruch von wissenschaftlichen Erkenntnissen hat.

In Zusammenarbeit mit der Professur für Wissenschaftsforschung der Universität Luzern.

Dieses Forschungsvorhaben läuft im Rahmen des SNF-Forschungsprojektes externe SeiteSchreibtischstudien: Schriftgut als Forschungsmaterial in Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften.

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