Frühjahrssemester 2009

Die Vorlesung stellt verschiedene historische Ansätze der Geschichte der Wissenschaften vor. An ausgewählten Beispielen lernen die Studenten, wie sich der wissenschaftliche Horizont durch Beobachten, Sammeln, Reisen, Präzisionsmessung, Experiment oder Statistik der wissenschaftliche Horizont verändert hat. Im Vordergrund stehen wissenschaftliche Techniken, Praktiken und materielle Repräsentationen und ihr jeweiliger historischer Kontext.

Vorlesung (3 KP)
PD Dr. Peter Geimer
PD Dr. Marianne Sommer

Dienstag, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
RAC (Rämistr. 36),
E14 (Seminarraum)

Das Sammeln natur- und kulturhistorischer Objekte gehört zu den grundlegenden Praktiken der Wissenserzeugung. Im ersten Teil des Veranstaltung werden zentrale wissenschaftsgeschichtliche und kulturhistorische Aspekte des Sammelns behandelt (verschiedene Arten der Sammlung, Archivieren und Klassifizieren als Ordnungsfunktionen etc.). Der zweite Teil wird die dabei gewonnenen Ergebnisse am konkreten Beispiel einiger Sammlungen der ETH vertiefen (geologisch-mineralische Sammlung, Kartensammlung, zoologische Sammlung, Max-Frisch Archiv etc.). In Kurzreferaten vor Ort sollen Einblicke in Geschichte und Funktion der jeweiligen Sammlung gegeben werden.

Seminar (3 KP)
PD Dr. Peter Geimer

Dienstag, 14–16 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
RAC (Rämistr. 36),
E14 (Seminarraum)

Bereits vor Darwins On the Origin of Species (1859) haben Evolutionstheorien für Aufregung gesorgt: Was würde ein evolutionäres Verständnis für die Stellung des Menschen in der göttlichen Ordnung der Natur bedeuten? Das Seminar nimmt das Jubiläum der Publikation zum Anlass, anhand ausgewählter Quellen aus der Wissenschaftsgeschichte die Wandel im Menschenbild zum Dritten Schimpansen zu verfolgen.

Wie Ausstellungen und Mediendokumentation zeigen, geniesst die Evolution des Menschen grosses öffentliches Interesse. Gleichzeitig hat auch der Widerstand aus religiösen und konservativen Kreisen der westlichen Bevölkerung zugenommen. Die Auseinandersetzung mit dem durch die Evolutionstheorie ausgelösten historischen Wandel im Menschenbild soll aufzeigen, dass es sich nie um einen klaren Gegensatz zwischen Religiosität und Naturwissenschaft gehandelt hat. Unterschiedliche Strategien, in einem evolutionären Weltbild an einer Ethik der Natur festzuhalten, werden sichtbar. Die Lektüre und Diskussion zeitgenössischer Texte aus den Wissenschaften soll ein differenzierteres Verständnis gegenwärtiger Positionen – über den 'Biologismusvorwurf' hinaus – ermöglichen.

Seminar (3 KP)
PD Dr. Marianne Sommer

Montag, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
RAC (Rämistr. 36),
E14 (Seminarraum)

Das Seminar gibt aus wissenschaftshistorischer wie -philosophischer Perspektive einen Einblick in den Wandel der Naturwissenschaften in ‚Computational Sciences’ durch die zunehmende Nutzung von Computer-Simulationen. Am Beispiel der Klimamodellierung wird die Bedeutung numerischer Methoden für die wissenschaftliche Forschung (Theorie, Prognose, Erkenntnisfortschritt) thematisiert.

Das Seminar verfolgt in seiner Konzeption wie Durchführung folgende Lernziele:

  • Kenntnislage der wichtigsten Entwicklungen anhand wegweisender, historischer Texte zum Wandel der Naturwissenschaften in ‚Computational Sciences’.
  • Analyse und Diskussion wichtiger wissenschaftstheoretischer und -philosophischer Positionen zum Thema Simulation.
  • Vermittlung konkreter Einblicke in die aktuelle Situation einer simulationsbasierten Wissenschaft am Beispiel der Klimamodellierung.
  • Diskussion der gesellschaftlichen Relevanz des Themas, insbesondere im Falle der Klimamodellierung.
  • Einordnung der gewonnenen Erkenntnisse in übergeordnete, wissenschaftsphilosophische Zusammenhänge.
  • Erwerb profunder Kenntnisse für eigenständige, weiterführende Arbeiten in diesem Gebiet.
  • Erfahrungsaustausch mit der Klimaforscherin Almut Gassmann über die Durchführung von Wissenschaftsforschungen (Case Study Klimaforschung) in diesem Bereich.

Seminar (3 KP)
Dr. Gabriele Gramelsberger

Blockseminar
20.2.2009, 14–17 Uhr
20.3.2009, 10–17 Uhr
24.4.2009, 10–17 Uhr
22.5.2009, 10–17 Uhr
Ort: Gebäude HG,
Rämistrasse 101, Raum E23

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