Frühjahrssemester 2012

Hinweis: Einige der folgenden Informationen sind nur auf Englisch verfügbar.

In dem Seminar geht es um die Frage, welche Bedeutung der Wahrnehmung für die wissenschaftliche Erkenntnis zugesprochen wird. Diese Frage wird anhand der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart behandelt.

In der abendländischen Philosophie hat es grundsätzlich zwei Postionen zum Verhältnis von Wahrnehmung und Erkenntnis gegeben. Die eine besagt, dass sich eine zuverlässige Erkenntnis nicht auf die Sinne stützen darf, weil die Sinne unzuverlässig sind und den Geist täuschen können. Die andere Position geht davon aus, dass die Erkenntnis nur eine Verlängerung der sinnlichen Wahrnehmung darstellt. Das Ziel des Seminars besteht darin, die jeweiligen Gründe und historischen Verankerungen dieser Positionen am Beispiel ausgewählter Texte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart kennen und verstehen zu lernen.

Seminar (3 KP)
Prof. Dr. Michael Hagner
Margarete Pratschke

Dienstag, 17–20 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Clausiusstr. 59 RZ, F 21
8092 Zürich

Beginn: 21. Februar 2012
7 Sitzungen

How has science since the 18th century explained the origin and nature of social organisms? Through primary and secondary readings and discussion, we will look at ideas about social organisms, including ants, bees, coral reefs, chimpanzees, naked mole rats, and people. We will also read poets and novelists who, beginning with ideas from science, have tried to imagine other minds and societies.

Students will learn some of the methods of STS (science and technology studies, in particular the historiography of science) to enable them to stand 'outside' their scientific disciplines with a new perspective. They will learn particular subject matter from the history and historiography of biology. They will practice expository and responsive writing skills. They will improve their written, spoken, and reading proficiency in English. Weekly response papers and a summative writing assignment required.

Seminar (3 KP)
Prof. Dr. Abigail J. Lustig

Freitag, 15–18 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, C 33
8092 Zürich

Beginn: 24. Februar 2012

Krieg ist ein wesentliches Element von Kultur. Das Seminar thematisiert die Involvierung und die Reaktionen von Geisteswissenschaftlern und Intellektuellen auf Kriege und Kriegserfahrungen im 19. und 20. Jahrhundert.

Das Seminar gibt einen Überblick über die Strategien und konkrete intellektuelle Praktiken der Dokumentation, Historisierung und Theoretisierung von Kriegen und Kriegsschauplätzen und beschäftigt sich mit der Involvierung von Intellektuellen und Gelehrten in Kriegsgeschehnissen (etwa Krieg als "Triebkraft" von Geschichte, die Kriegseuphorie im Ersten Weltkrieg, oder der "Kriegseinsatz der Geisteswissenschaften" im Nationalsozialismus). Darüber hinaus geht es auch um die Übertragung des Wissens über Krieg auf andere gesellschaftliche Bereiche (also Clausewitz für Manager usw.). Wir werden uns der Wissenschaftsgeschichte des Kriegs über die Lektüre von Quellentexten (Reportagen, Tagebücher, Essays, Theorien, Manifesten, historischen Darstellungen etc.) nähern.

Seminar (3 KP)
Dr. Mario Wimmer

Freitag, 15–19 Uhr
Samstag, 10-15 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Rämistr. 101, HG, F 26.1
8092 Zürich

Beginn: 2. März 2012
5 Sitzungen

Arbeit ist die Quelle allen Reichtums: so hieß es einst bei Engels. Es mag es nicht verwunderlich sein, daß auch die Wissenschaften vom Menschen sich jedenfalls derselben annahmen - und mitkonstruierten. Im Seminar wird uns beschäftigen, wie und mit welchen Konsequenzen - für die Arbeitenden, Menschenbild, und Wissenschaften wie die Physiologie - dies seit Anbruch des Industriezeitalters geschah.

Ziel des Seminars ist es die Bedeutung des arbeitenden Menschen in der Wissenschaftsgeschichte herauszuarbeiten - und auch umgekehrt, die Bedeutung wissenschaftlichen Wissens in der Geschichte der Arbeit. Es wird also darum gehen, diesem Wissens-Objekt - dessen Entstehung und Wandlungen - seit Beginn des Industriezeitalters in diejenigen Orte nachzuspüren, an dem es überhaupt systematisch als erforsch- und optimierbares erschien: den Fabriken und, einst, den Büros. Kalorienverbrauch, Unfallneigung, Arbeitseignungsprüfungen, Motivation und Langeweile, Ergonomie am Arbeitsplatz - dies und vieles mehr wurde hier zum Gegenstand der angewandten Wissenschaften vom Menschen wie Physiologie, Psychologie oder Soziologie. Deren historische Bedeutung für das wissenschaftliche Menschenbild werden wir anhand ausgewählter Beispiele auszuloten versuchen und uns dabei einen kritischen Überblick über das reichhaltige Theorieangebot verschaffen. Darunter, die historische Transformation vom Arbeiter als Menschlicher "Motor" hin zum Informationsverarbeitenden "Operator"; die Genese des "flexiblen Menschen"; Konzepte wie Biopolitik, Governmentalität, und Psychotechnik; und Schlüsselbegriffe wie Taylorismus, Fordismus und die post-industrielle Gesellschaft.

Seminar (3 KP)
Dr. Max Stadler

Mittwoch, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, C 33
8092 Zürich

Beginn: 22. Februar 2012

Populäre Wissenschaft erlaubt eine Auseinandersetzung mit wichtigen historischen und methodischen Fragen der Wissenschaftsforschung: der Etablierung wissenschaftlicher Expertenkulturen, den relationalen Konstruktionen von "Wissenschaft" und "Gesellschaft", sowie den Codes, Rhetoriken und Narrativen, die bei der Zirkulation und Transformation von wissenschaftlichem Wissen zum Einsatz kommen.

Im Anschluss an neuere Ansätze der historischen Wissenschaftsforschung widmet sich das Seminar der Frage, wie sich wissenschaftliches Wissen in die Gesellschaft ausbreitet. Dies meint nicht einfach den Transfer von Expertenwissen in eine Laienöffentlichkeit, sondern die Genese eigenständiger Formen "populärer Wissenschaft" seit dem 19. Jhd., vom Sachbuch bis zur Science Fiction.

Seminar (3 KP)
Dr. Eva Johach

Freitag, 10–12 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, E 42
8092 Zürich

Beginn: 24. Februar 2012

For most of the history of the sciences nothing has remained as invariant and ubiquitous as the various sorts of notebooks used by scientists. This course will explore the role played by the notebook in data-management, the stabilization of phenomena, etc. We will follow the ways in which raw data is transformed into a publishable form, and the implications of this transformation.

The aim is to provide the students a background into the recent work that has been done in this area of the role of notebooks (laboratory records, observing books, record books, etc.) in the history of science. The course will follow some of the developments in the formulation of data and its management. The data will include not only quantitative elements, but in most cases qualitative ones (such as drawings) as well. We will keep our interest in this issues at the historical level, especially in relation to 19th and early 20th century, and will focus on sciences such as natural history, astronomy, and micro-biology.

(In addition to the normal course work, the version "Master-Seminar/Master-Studierende" (4KP) requires an essay of 12-15 pages)

Seminar (3 KP)
Dr. Omar Nasim

Montag, 13–15 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, A 34
8092 Zürich

Beginn: 20. Februar 2012

Texte schreiben können, die Themen aus der Wissenschaft allgemeinverständlich nach aussen darstellen und vermitteln sollen (in Tageszeitungen, nichtwissenschaftlichen Zeitschriften, aber auch in Papieren für die jeweiligen Nichtspezialisten in wissenschaftlich-universitären Gremien). Den Blick für das Wesentliche schärfen, das kritische Urteilsvermögen schulen, den sprachlichen Ausdruck im Schriftlichen verbessern. Grundzüge der modernen "Wissensgesellschaft" und ihrer Medien kennen lernen. Das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit in seinen kulturgeschichtlichen, wissenschaftssoziologischen und philosophischen Aspekten verstehen.

Es werden praktische Übungen im Verfassen von Wissenschaftsfeuilletons mit der Erarbeitung kulturgeschichtlicher, wissenschaftssoziologischer und philosophischer Aspekte des Themas "Schreiben für andere - Wissenschaft und Öffentlichkeit" verknüpft. Vorträge, Aufsätze und ggf. ein Buch dienen den Schreibübungen als "Ausgangsmaterial". (Der Besuch eines Vortrags wird in das Seminarprogramm integriert.)

Voraussetzungen:
Die Bereitschaft, sich auf ein Projekt mit experimentellem Charakter einzulassen. GUTE BEHERRSCHUNG DER DEUTSCHEN SPRACHE. Das Seminar wird z.T. als Blockveranstaltung (gegen Semesterende) stattfinden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. SCHRIFTLICHE ANMELDUNG erforderlich (bis 5. September).

Seminar (3 KP)
Dr. Uwe Justus Wenzel

Freitag, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zurich

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