Frühjahrssemester 2015

Hinweis: Einige der folgenden Informationen sind nur auf Englisch verfügbar.

In dieser Vorlesung geht es darum, die überragende Bedeutung der Wissenschaft im 20. Jahrhundert exemplarisch vorzuführen. Dabei werden sowohl Natur- und Technikwissenschaften als auch Geisteswissenschaften vorgestellt.

Über die Bedeutung der Wissenschaften und Technik im 20. Jahrhundert für weite Bereiche des Lebens dürfte weitgehend Einigkeit bestehen. Am Beispiel von u. a. Genetik, Raumfahrt, Pharmakologie, Kybernetik oder Psychoanalyse wird in der Vorlesung gezeigt, in welcher Weise diese Wissenschaften mit historischen Ereignissen verknüpft sind. Die Veranstaltung soll eine Vorstellung davon geben, in welchen historischen Situationen sich verschiedene Wissenschaften entwickelt und Bedeutung gewonnen haben.

Vorlesung (3 KP)
Prof. Dr. M. Hagner

Dienstags, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Rämistrasse 101, HG, E5
8092 Zürich

Beginn: 24. Februar 2015
13 Sitzungen

Seit der Industrialisierung haben Infrastrukturen das moderne Leben nachhaltig geprägt und verändert. Das Seminar führt in die "Infra-Strukturgeschichte" als Gegenstand der Wissenschaftsforschung ein. Welches Wissen mobilisieren technische Infrastrukturen, um in ihren jeweiligen Umwelten zu funktionieren?

Ziel des Seminars ist es, die Studierenden aus wissenschaftsgeschichtlicher Perspektive mit aktuellen Forschungen zur Geschichte komplexer technologischer Systeme vertraut zu machen. Es ist angesiedelt an der Schnittstelle von Wissenschaftsforschung, Technik- und Umweltgeschichte. Die Studierenden lernen anhand ausgewählter Beispiele - von der Eisenbahn und Flughäfen, über die Elektrizität, bis hin zum Internet - einen wenig beachteten, anwendungsorientierten Bereich von Wissenschaft kennen. Besonderes Augenmerk wird auf die gesellschaftlichen Implikationen und Konsequenzen von Infrastruktur-Wissen gerichtet: von sozialen und ökologischen Konflikten, die Infrastrukturen häufig mit sich brachten, über Prozesse des "nation building" bis hin zu Globalisierungsvorgängen. Zudem bietet das Thema die Möglichkeit, Konzepte wie "Zirkulation" oder "Netzwerk", die in der Wissenschaftsgeschichte der letzten Jahre eine Konjunktur erlebt haben, in ihrem ursprünglichen wissens- und technikhistorischen Zusammenhang zu verstehen.

Seminar (3 KP)
Dr. N. Guettler

Dienstags, 13–15 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, C33
8092 Zürich

Beginn: 17. Februar 2015
14 Sitzungen

Die Rolle der Energie rückt im 19. Jahrhundert mit den Diskussionen um Energieerhaltung und Entropie ins Zentrum physikalischer, ökonomischer wie kulturhistorischer Diskurse. Das Seminar verfolgt die Wissensgeschichte der Energie und die Debatten um Energieknappheit und -nutzung vom Entstehen thermodynamischer Diskurse bis zur Rohstoffforschung und den Fragen um Sonnenenergie im 20. Jahrhundert.

Das Seminar bietet eine Wissensgeschichte der Energie im 19. und 20. Jahrhundert. Ausgehend von den thermodynamischen Diskussionen um Energieerhaltung und Entropie von James Prescott Joule, Robert Mayer über Hermann von Helmholtz bis James Clerk Maxwell widmet sich das Seminar auch der ökonomischen und kulturellen Bedeutung der Debatten um Energie und Ressourcen sowie den Sorgen um Energieknappheit und ihre effiziente Nutzung. Anhand von exemplarischen Beispielen werden wir die Rolle der Energie und die Debatten um ihre Nutzung im Rahmen industrieller Produktion, körperlicher und geistiger Arbeitsleistung wie energetischer Kulturtheorien untersuchen. Im 20. Jahrhundert werden wir die Fragen nach Energieknappheit und Ressourcennutzung anhand der Bereiche der Rohstoffforschung und der Sonnenenergie weiterverfolgen.

Seminar (3 KP)
Dr. M. Wulz

Mittwochs, 13–15 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, E42
8092 Zürich

Beginn: 18. Februar 2015
14 Sitzungen

Unter den Bedingungen der Wissensgesellschaft meint "Arbeit" scheinbar vor allem dieses: Wissen zu produzieren. Was aber heißt das eigentlich? Anhand des Gegensatzes von Kopf- und Handarbeit will das Seminar Fragen entwickeln, die sich für eine kritische Analyse von historischen Konstruktionen wie "Wissensgesellschaft", "Postindustrialität", "immaterial labor" usw. fruchtbar machen lassen.

Dieses Seminar untersucht die Entstehung von Wissen als eine Form der Arbeit: es handelt von der Wissensgeschichte der brainworker. Dazu bedient es sich des Begriffspaars von Kopf- und Handarbeit und verfolgt die Auseinandersetzungen, sozialen Konflikte und Probleme, die sich seit dem 19. Jahrhundert, und dann verstärkt im 20. Jahrhundert, am Gegensatz von Hand und Kopf entzündet haben. Anhand einer Reihe exemplarischer Beispielen aus der Wissenschafts-, Technik-, Kunst- und Kulturgeschichte werden wir untersuchen, wie, wann und wieso das Verhältnis von Kopf- und Handarbeit sich veränderte und verschärfte. Dabei soll auch diskutiert werden, wie sich Kopf- und Handarbeit in Wissenschaft und Kunst, in der Fabrik, im Büro oder im Atelier historisch darstellten; und ferner, welche Konsequenzen dies auf theoretischer Ebene hatte (Konzeptionalisierungen von Wissen, Arbeit, Wissenschaft, Kreativität etc.). Ziel des Seminars ist es, einen kritischeren Umgang mit den Formeln und Begrifflichkeiten der Wissensgesellschaft zu entwickeln.

Seminar (3 KP)
Dr. V. Wolff, Dr. M. Stadler

Donnerstags, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, C31
8092 Zürich

Beginn: 19. Februar 2015
13 Sitzungen

This course will explore five different ways of asking questions about the natural world that have characterized the emergence of modern science since the seventeenth century: natural history, the project of enumerating and ordering the kinds and individuals that make up the cosmos; analysis of nature's component parts by breaking larger elements into smaller ones; experiment to create things and phenomena that have never previously existed; technoscientific application to commodify the natural world, for power and profit; and hermeneutics, the attempt to understand or create meaning in and from the cosmos. The course is intended primarily to give students in the sciences, engineering, and mathematics a broader, contextual view of the history of science.

Case studies will include: 

  • for natural history: the development of biological systematics, the quantification projects of the nineteenth century, and the development of the theory of evolution by natural selection; 
  • for analysis: the revolution in astronomy and terrestrial physics of the seventeenth century, the project to analyze all human knowledge in the Encyclopédie of Diderot and d'Alembert, and the invention of rational production;
  • for experiment: the eighteenth-century science of electricity, the invention of modern plant and animal breeding, and Justus Liebig's invention of a new way to produce chemists and chemistry in the nineteenth century;
  • for technoscience: industrial R&D and the synthesis of nylon, and tensions between science and commerce embodied in the tobacco industry;
  • for hermeneutics: seventeenth-century world-readings, eugenics, and "natural" and "human" kinds.

Block Seminar (3 credits)
Ass.Prof. Dr. Abigail Lustig 

Mondays, 1–5 pm

16.02.2015, 09.03.2015, 16.03.2015, 23.03.2015, 
20.04.2015, 11.05.2015, 18.05.2015

Location: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, A34
8092 Zürich

Starts February 16, 2015
7 Sessions

Wozu soll wissenschaftliches Wissen überhaupt gut sein? Grob gesprochen, kann man eine Einteilung in reines, zweckfreies und in anwendbares nützliches Wissen vornehmen. Für eine erste Annäherung mag das reichen, aber der Teufel steckt im Detail. In diesem Seminar geht es darum, unterschiedliche Antworten auf die Frage nach dem Wert des Wissens kennenzulernen und zu diskutieren.

Auf die Frage nach dem Wert wissenschaftlicher Erkenntnis gibt es ganz unterschiedliche Antworten: den Wohlstand der Menschen zu mehren, Ungerechtigkeit und Leiden zu beseitigen, Fundamentalismus und Aberglauben zu bekämpfen, kritisches Denken anzuregen, zur Bildung des Einzelnen und der Gesellschaft beizutragen, den menschlichen Trieb der Neugierde zu befriedigen, metaphysische Sinnfragen zu beantworten. Woran soll man sich halten? Legitimierung (und Finanzierung) der Wissenschaften folgen üblicherweise nicht nur rein wissenschaftlichen Kriterien, sondern auch ökonomischen, kulturellen und sozialen Ansprüchen. Das Ziel des Seminars besteht darin, die Verquickung dieser verschiedenen Positionen in ihrem jeweiligen historischen Zusammenhang zu verstehen.

Seminar (3KP)
Prof. Dr. M. Hagner

Mittwochs, 10–12 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, E42
8092 Zürich

Beginn: 25. Februar 2015

13 Sitzungen

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