Frühjahrssemester 2018

Hinweis: Einige der folgenden Informationen sind nur auf Englisch verfügbar.

Gesundheit und Krankheit gehören zu den zentralen Bedingungen menschlichen Daseins. Entsprechend haben sich die Vorstellungen und Theorien darüber im Lauf der Geschichte erheblich verändert. In der Vorlesung geht es darum, die wichtigsten Stationen dieses historischen Wandels von der Antike bis in die Gegenwart im transkulturellen Vergleich vorzustellen.

Das Ziel dieser Veranstaltung besteht darin, einen breiten Überblick über Konzepte von Krankheit und Gesundheit in unterschiedlichen historischen Kontexten zu vermitteln.

Vorlesung (3 KP)
Prof. Dr. Michael Hagner

Dienstags, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, A 36
8092 Zürich

Beginn: 20. Februar 2018
13 Sitzungen

Die Verbesserung des Menschen gehört zu den ältesten Menschheitsideen und hat Philosophen wie Mediziner, Pädagogen wie Ingenieure und Politiker beschäftigt. Im Seminar werden die unterschiedlichen Vorstellungen zur Verbesserung des Menschen exemplarisch vorgestellt und diskutiert.

Von der Verbesserung des Menschen wird seit langem geträumt, aber was ist damit gemeint? Mehr Arbeitskraft? Mehr Intelligenz? Mehr Glück? Mehr Gesundheit? Ein längeres Leben? Ein intensiveres Bewusstsein? Zivilisierteres Verhalten? Und welche Methoden sollen dabei zur Anwendung kommen: Pädagogische, medizinische, biologische, philosophische oder technologische? Jeder dieser Punkte hat in der Geschichte der Verbesserung des Menschen eine Rolle gespielt. In dem Seminar soll anhand exemplarischer Texte aus verschiedenen historischen Epochen verdeutlicht werden, dass Glanz und Elend in dem Traum von der Verbesserung des Menschen nahe beieinander liegen, insbesondere im frühen 21. Jahrhundert.

Seminar (3 KP)
Prof. Dr. Michael Hagner

Montags, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, B 42
8092 Zürich

Beginn: 19. Februar 2018
12 Sitzungen

Im Projektseminar geht es um die kollektive Arbeit an der Publikation zu einem signifikanten technowissenschaftlichen Ort: der Flughafen Zürich-Kloten. Die Studierenden lernen, Forschung, Schreiben und wissenschaftliche Kommunikation miteinander zu verbinden. Das Blockseminar (Fortsetzung des HS 2017) bildet den letzten Schritt: die Endredaktion.

Das Projektseminar zum Flughafen Zürich-Kloten ist als Forschungs-und-Schreibwerkstatt konzipiert, an dessen Ende eine Publikation steht. Das Blockseminar setzt die gemeinsame Arbeit aus dem Frühjahrs- und Herbstsemester 2017 fort (Teilnahme am Vorläuferseminar HS 2017 ist unbedingt erforderlich!). Nach regelmäßigen Treffen und Feedbackrunden in der Gruppe, steht im Blockseminar die Endredaktion der in den Semesterferien finalisierten Texte im Mittelpunkt. Dabei wird das Seminar durch Studierende der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK / Studiengang 'Visuelle Kommunikation') unterstützt. Von den Teilnehmer_innen wird, wie schon zuvor, neben der Anwesenheit an beiden Blockseminaren ein hohes Maß an Eigeninitiative, Interesse am Thema, und Spaß am Schreiben und Gestalten erwartet.

Blockseminar (3 KP)
Dr. Nils Güttler, Dr. Max Stadler

Freitag, 16.02., 9–18 Uhr
Samstag, 17.02., 10-16 Uhr
Freitag, 23.02., 9–18 Uhr
Samstag, 24.02., 10-16 Uhr

Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, E 42
8092 Zürich

Beginn: 16. Februar 2018
4 Sitzungen

In this course we will discuss some of the major concepts and figures that constituted and shaped the development of Western science from the 15th to the 18th century. Why do we think of this period as a 'revolution' and how did it take place? What these thinkers believed about the world, and how they went about answering questions about nature?

This course aims to explore the interactions of the astronomical, physical, mathematical and biological knowledge of this period with the political, religious and cultural context in which it was embedded. At the end of the course the students will have also develop a familiarity with the major historiographical questions and problems central to the discipline of the history of science. The course has no prerequisites and is designed to be accessible to all students.

We will be reading selections from the following primary texts:

  • Aristotle: De Caelo
  • Ptolemy: Mathematike Syntaxis
  • Copernicus: De Revolutionibus
  • Galileo: Dialogue Concerning the Two Chief World Systems
  • Kepler: Astronomia Nova
  • Newton: Principia

Seminar (3 KP)
Dr. Stamatina Mastorakou

Donnerstags, 13–15 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Leonhardstrasse 21, LEE, C 114
8092 Zürich

Beginn: 22. Februar 2018
13 Sitzungen

"Alles verändert sich, wenn das Wort Vermittlung ein wenig mehr Substanz gewinnt und die Aktion der Mittler bezeichnet", schreibt Bruno Latour in Der Berliner Schlüssel. Das Seminar will sich diesen Ratschlag zu Herzen nehmen, indem es der wissenschaftlichen Verwendung unterschiedlicher Medien – von Stift und Papier über Karten bis hin zum Teleskop – im 19. und 20. Jahrhundert nachgeht.

Medien und ihrer Funktionsweise auf den Grund zu gehen, basiert auf der Einsicht, dass Medien Prozesse der Sinnstiftung stets mitbestimmen. Oder wie Marshall McLuhan einst schrieb: "The medium is the message." Auch wenn dies ein wenig überspitzt sein mag: Für das Verständnis der Wissenschaften hat dies weitreichende Konsequenzen. Das von ihnen generierte Wissen muss stets in Abhängigkeit von Medientechnologien betrachtet werden.

Das Seminar beleuchtet dieses Zusammenspiel von spezifischen wissenschaftlichen Praktiken, den dabei verwendeten Medien und dem dadurch generierten Wissen in einer vergleichenden Perspektive, die Natur- und Geisteswissenschaften umfasst: Was etwa ist eine epistemische Tugend? Inwiefern ist Objektivität eine solche Tugend? Und was hat sie mit Techniken wie der Fotografie zu tun? Oder: Was ist ein Regime der Beobachtung? Inwiefern entwickelt sich im Rahmen der Physiologie des frühen 19. Jahrhunderts ein neues solches Regime? Und was hat das mit bildgebenden Verfahren wie dem Stereoskop zu tun? Anhand der Lektüre und Diskussion kanonischer Texte der Wissenschaftsgeschichte werden die Studierenden mit derartigen Fragen und Problemen vertraut gemacht.

Seminar (3 KP)
Fabian Grütter

Montags, 15–17 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, C 31
8092 Zürich

Beginn: 19. Februar 2018
12 Sitzungen

Was war der Kalte Krieg und was seine Wissensgeschichte? Der mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1989 beendete Systemkonflikt zwischen Kapitalismus und Kommunismus, wie uns Wikipedia lehrt? Oder strukturiert das Wissen des "Zeitalters der Extreme" auch noch unsere Gegenwart?

Auf diese Fragen hat die Forschung der letzten Jahre unterschiedliche Antworten zu geben versucht, die das Seminar anhand einiger exemplarischer Beispiele nachvollziehen und diskutieren wird.

Ziel des Seminars ist es, die wichtigsten Positionen der Wissensgeschichte des Kalten Krieges kritisch zu reflektieren und zu diskutieren. Dazu zählen u.a. die Geschichte der Kybernetik als neuer Universalwissenschaft, die Entstehung des Internets, Begriffe aus dem Kalten Krieg wie Totalitarismus oder Kreativität, Institutionen wie Think Tanks und die Sozialfigur des Beraters, aber auch eine Auffassung von der abstrakten Kunst der Moderne als Ausdruck der westlichen Freiheit.

Seminar (3 KP)
Dr. Vera Wolff

Mittwochs, 15–17 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Universitätstrasse 6, CAB, G 52
8092 Zürich

Beginn: 21. Februar 2018
14 Sitzungen

How did life on planet earth not only evolve over time, but disperse across geographical space? This is one of the core questions of biogeography – a little known subdiscipline emerging around 1800 and continuing to the present. This seminar ask how biogeography came to shape our understanding of where animals, plants, people, and cultures on planet earth 'came from' and 'belong'.

Much of the intellectual history of the life sciences – from the early days of Natural History to modern Biology – rests on two pillars: 1) the question of how life evolved over time, and 2) the question of how life dispersed across geographical space. While there is a vast historiographical literature on pillar no. 1 (mostly on Darwin and Darwinism), the spatial dimension of the life sciences has received far less attention by historians of science. Research into the distribution of life across space belongs to the little known subdiscipline of 'Biogeography'. Alexander von Humboldt, Alfred Russel Wallace, and Alphonse de Candolle count among the 'founding fathers' of the discipline.

The aim of this seminar is to explore how theories, practices, and instruments of biogeography changed from their inception in the 19th century to their more recent applications, e.g. in DNA sequencing and the environmental sciences. Students will engage with classical texts from the field and explore how their authors were both shaped by and shaped their changing social, cultural and political environments. Particular attention will be given to how geographical thinking in the life sciences had an impact on social and cultural theories – ranging, e.g., from notions of 'Lebensraum' in imperial and fascist Germany to the 'spatial turn' in the humanties in the context of globalisation.

Apart from reading and discussing texts, students will also visit some of the biogeography's key sites: collections, data-bases, and "the field". In doing so, students will learn to critically relate biogeography – its theories, tools and practices – to broader shifts in modern science and society, and to geopolitics in particular. Students from all departments and with all backgrounds are welcome.

Seminar (3 KP)
Dr. Nils Güttler, Dr. Bernhard Schär

Dienstags, 13–15 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Rämistrasse 101, HG, F 26.5
8092 Zürich

Beginn: 20. Februar 2018
13 Sitzungen

Ende des Jahres 1919 zu plötzlichem Weltruhm gelangt, ist Albert Einstein zur Ikone für den genialen Wissenschaftler und die moderne Physik geworden. Im Seminar betrachten wir Einstein zum einen aus physikhistorischer Perspektive und beschäftigen uns zum anderen mit den Konstruktionen der Symbolfigur Einstein, ihren Vereinnahmungen und heftigen, oft antisemitisch geprägten Anfeindungen.

Durch die Beschäftigung mit Einstein erhalten Studierende einerseits Einblicke in den Zustand der Physik im frühen 20. Jahrhundert: ihre technische und gesellschaftliche Bedeutung, ihre institutionelle Organisation und personellen Netzwerke sowie ihre fachlichen Problemlagen und die stattfindende Transformation zur 'modernen' theoretischen Physik. Dabei wird Einstein als ein in diese Zustände verstrickter und involvierter Akteur verstehbar. Des Weiteren bekommen Studierende einen Eindruck, wie sich die Einstein-Widerlegungen der 1920er-Jahre und –- allgemeiner – wie sich öffentliche Kontroversen um wissenschaftliches Wissen in einer wissenssoziologischen Perspektive analysieren lassen.

Es wird ein Online-Reader mit Texten zur Lektüre während des Semesters bereitgestellt werden. Für einen ersten Eindruck möglicher Zugänge zu Einstein und seinen Kontexten siehe z.B.:

  • Peter Galison, Einstein's Clocks, Poincaré's Maps: Empires of Time, New York 2003.
  • Richard Staley, Einstein's Generation: The Origins of the Relativity Revolution, Chicago 2008.
  • Milena Wazeck, Einsteins Gegner: Die öffentliche Kontroverse um die Relativitätstheorie in den 1920er Jahren, Frankfurt/Main 2009.
  • Michael Hagner (Hg.), Einstein on the Beach: Der Physiker als Phänomen, Frankfurt/Main 2005.

Bei diesem Kurs handelt es sich um ein Seminar. Die Bereitschaft zu regelmässiger Lektüre (überwiegend englischsprachig), aktiver Teilnahme an der Gruppendiskussion (auf Deutsch) und zur Übernahme eines zehn- bis zwölfminütigen Input-Referats wird daher vorausgesetzt.

Blockseminar (3 KP)
Dr. Hendrik Adorf

Donnerstags, 15–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, D 42
8092 Zürich

Beginn: 22. Februar 2018
7 Sitzungen (22.02.; 15.03.; 22.03.; 12.04.; 26.04.; 17.05.; 31.05.)

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