Herbstsemester 2008

Hinweis: Einige der folgenden Informationen sind nur auf Englisch verfügbar.

Die Lebenswissenschaften gelten inzwischen als Leitwissenschaft des 21. Jahrhunderts. Zentrale wissenschaftliche und soziale Fragen nach Leben und Tod, Gesundheit und Krankheit, Vergangenheit und Zukunft der Menschheit, die durch die Biowissenschaften aufgeworfen werden, werden jedoch erst aus historischer Perspektive verständlich. In der Vorlesung geht es um eine exemplarische Auseinandersetzung mit Weichenstellungen in der Erforschung des Lebens und der Lebewesen von der Antike bis zur Gegenwart, wobei der Schwerpunkt auf der modernen Biologie seit dem 19. Jahrhundert liegt.

Vorlesung (2 KP)
Prof. Dr. Michael Hagner
PD Dr. Marianne Sommer

Mitwwoch, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
RAC (Rämistr. 36),
E14 (Seminarraum)

"Sexualität" ist ein Konzept des 19. Jahrhunderts, das in historisch neuerartiger Weise biologische, anatomische, psychische und soziale Faktoren zusammenbrachte. Einen wesentlichen Anteil an dieser modernen Erfindung der Sexualität hatte Charles Darwins Evolutionstheorie, vor allem mit seiner Theorie der "sexual selection". Sexualiät erscheint hier als ein komplexes Geflecht von Beziehungen, von Zeichen und Handlungen, von Formen und Ritualen des Auswählens, des ästhtischen Empfindens und des Kampfs gegen Nebenbuhler. Das Seminar untersucht anhand  ausgewählter Primärtextediesen Ausgangspunkt sowohl der Evolutionsbiologie als auch des modernen Redens über den Sex.

Vorlesung (2 KP)
Prof. Dr. Michael Hagner
Prof. Dr. Philipp Sarasin

Mittwoch, 10–12 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
RAC (Rämistr. 36),
E14 (Seminarraum)

Naturwissenschaft und Kunst, schrieb 1892 der Physiologe Emile Du Bois-Reymond, seien einander „innerlich fremd“: die Wissenschaftler seien ewigen Naturgesetzen auf der Spur, die Künstler hingegen folgten ihren wechselnden Launen und besässen keinerlei rationale Kriterien. Damit hatte Du Bois-Reymond dem Programm einer Verschmelzung von Wissenschaft und Kunst, wie es etwa die Renaissance noch für möglich gehalten hatte, eine radikale Absage erteilt. Wie ist es zu dieser Auffassung gekommen? Und wie stellt sich das Verhätnis von Wissenschaft und Kunst heute dar? Während sich einerseits die Trennung beider Bereiche fest etabliert hat, gibt es anderseits Tendenzen, nach Überschneidungen und Gemeinsamkeiten zu suchen oder gar, wie der Philosoph Paul Feyerabend vorgeschlagen hat, „Wissenschaft als Kunst“ zu begreifen. Anhand ausgewählter Texte und Bilder behandelt das Seminar Geschichte und Theorie dieses wechselvollen Antagonismus von Wissenschaft und Kunst.

Seminar (2 KP)
PD Dr. Peter Geimer

Dienstag, 14–16 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
RAC (Rämistr. 36),
E14 (Seminarraum)

Seit dem Schisma der "Two Cultures", d.h. seit der Ausdifferenzierung von Natur- und Geisteswissenschaften, ist die Historie für das Studium der Vergangenheit zuständig und gehört als Disziplin zu den Geisteswissenschaften. Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert war "Historia" jedoch weder eine wissenschaftliche Disziplin, noch ein bestimmter Forschungsgegenstand, sondern eine Methode der Empirie, eine spezielle Form der Wissensproduktion, die im Gegensatz zu "Scientia" und "Philosophia" ihre Aufmerksamkeit auf das Detail, auf das Sammeln, auf die genaue Beschreibung und Erzählung im Gegensatz zur systematischen Deduktion richtete. Die Spannweite der Themen, die im Rahmen des Seminars behandelt werden, reicht daher von naturgeschichtlichen Traktaten über Bacons "Historia Experimentalis" bis zu philologischen Methoden der Textkritik. Von besonderem Interesse wird das parallele Auftauchen von Fakten und Fussnoten im 17. Jh. sein.

Seminar (2 KP)
Dr. Philipp Felsch

Donnerstag, 16–18 Uhr
Ort: Gebäude SOE,
Schönbergstr 11, Raum F8

The course aims at addressing the basic historical, historiographical and philosophical questions raised by the so-called scientific revolution of the sixteenth and seventeenth centuries. As well as dealing with major figures of the period, like Nicolas Copernicus, Galileo Galilei, Isaac Newton, Robert Boyle and Robert Hooke among others, it will cover diverse aspects of the revolution from mathematics, natural philosophy, astronomy and medicine. It will focus on questions such as the reorganisation of the disciplines, the role of the court and universities, the new relationship between natural philosophy and mathematics, the new mechanical worldwide view, the importance of the Royal Society, the social setting of experimental life, the conflict or absence of it between science and religion and the persistence of ‘occult qualities’ and other ancient elements in early modern science.Attention will be paid to some classic accounts of the revolution, like Herbert Butterfield’s The Origin of Modern Science (London, 1945) and Alexandre Koyré’s From the Closed World to the Infinite Universe (Baltimore, 1957), but also to the newest contributions that cast doubt on the very existence of a Scientific Revolution in the terms in which it was described by these big narratives. Some of those works, like the collection of essays Reappraisals of the Scientific Revolution (edited by David C. Linberg and Robert S. Westman, Cambridge, 1990) and Rethinking the Scientific Revolution (edited by Margaret J. Osler, Cambridge, 2000) have reformulated the notion, often by focusing on smaller and traditionally neglected aspects of the history of ‘science’ in the early modern times. Other authors have further contributed to our new understanding of the Scientific Revolution, like Mario Biagioli through his reassessment of Galileo’s career in the light of patronage networks (Galileo Courtier, Chicago, 1993) and Peter Dear through his study of the evolution of the concept of experience in the seventeenth century (Discipline and Experience, Chicago 1995).

Seminar (2 KP)
Dr. Raquel Delgado Moreira

Freitag, 12–14 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
RAC (Rämistr. 36),
E14 (Seminarraum)

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