Herbstsemester 2010

Hinweis: Einige der folgenden Informationen sind nur auf Englisch verfügbar.

Die Lebenswissenschaften gelten inzwischen als Leitwissenschaft des 21. Jahrhunderts. Zentrale wissenschaftliche und soziale Fragen nach Leben und Tod, Gesundheit und Krankheit, Vergangenheit und Zukunft der Menschheit, die durch die Biowissenschaften aufgeworfen werden, werden jedoch erst aus historischer Perspektive verständlich. In der Vorlesung geht es um eine exemplarische Auseinandersetzung mit Weichenstellungen in der Erforschung des Lebens und der Lebewesen von der Antike bis zur Gegenwart, wobei der Schwerpunkt auf der modernen Biologie seit dem 19. Jahrhundert liegt.

Vorlesung (3 KP)
Prof. Dr. Michael Hagner

Dienstag, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Rämistr. 101, HG E 33.3
8092 Zürich

Die Veranstaltung erforscht den Zeitraum der 1960er und 1970er Jahre als grundlegende Periode in der Umweltgeschichte des späteren 20. Jahrhunderts. Drei zusammenhängende Aspekte werden thematisiert: der boomende Fortschrittsoptimismus des Raumfahrtzeitalters, der Eindruck wachsender globaler Interdependenzen im Kalten Krieg sowie die Debatten um Umweltverschmutzung, Ressourcenknappheit und Bevölkerungsexplosion in der aufkommenden Umweltbewegung. Im Mittelpunkt steht die Metapher vom „Raumschiff Erde“, die dem Bewusstsein um die absolute Begrenztheit und fragwürdige Zukunft des Planeten Ausdruck gab. Untersucht wird, wie dieses Bild das Gefüge von wissenschaftlichen Disziplinen und gesellschaftspolitischen Debatten strukturierte, welche Ängste und Visionen der Blick auf die Erde als fragiles Lebenserhaltungssystem hervorrief und welches Interventions- und Gestaltungspotenzial den Wissenschaften und Technologien zugesprochen wurde. Grundlage hierfür bilden Studien und Projekte aus Ökologie, Humanökologie, Ökonomie, Biologie, Physik und Kybernetik ebenso wie zeitgenössische gesellschaftspolitische Debatten über mögliche und wünschenswerte Zukünfte und die Macht und Ohnmacht von Wissenschaft und Technik. Ziel ist es, das historische Bewusstsein für das „Umweltzeitalter“ und seine Bilder absoluter globaler Grenzen zu schärfen, die in den 1980er Jahren im Konzept der „Nachhaltigen Entwicklung“ mündeten. Zur Teilnahme an diesem interdisziplinären Vorhaben sind Studierende sowohl aus den Geistes- und Sozialwissenschaften als auch aus den Natur- und Technikwissenschaften eingeladen.

Vorlesung + Übung (3 KP)
Dr. Sabine Höhler

Dienstag, 14–16 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Rämistr. 36 RAC, E 14
8092 Zürich

Der Streit gehört zur Wissenschaft wie das Ei zum Huhn. Wie und worüber gestritten werden soll und darf, ist dabei selbst ein beliebter Streitpunkt. Die Vorstellungen darüber unterscheiden sich nicht nur von Person zu Person und von Fach zu Fach, sondern haben sich auch historisch stark gewandelt. Im Seminar schauen wir berühmten und weniger berühmten Wissenschaftlern und Gelehrten vom 17. bis zum 20. Jahrhundert über die Schultern, wie sie über das wissenschaftliche Streiten nachdenken und wie sie mit Ihresgleichen die Klingen kreuzen. Teilnahmebedingung sind passive Englisch- und Französischkenntnisse und eine kleine Portion Streitlust.

Vorlesung + Übung (3 KP)
Dr. Caspar Hirschi

Mittwoch, 14–16 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Rämistr. 36 RAC, E 14
8092 Zürich

What is this thing that we call ‘science’? In the course, we shall consider various aspects of this question and several answers to it. In particular, among the questions we shall address will be: What is the distinction between science and pseudo-science? Do scientific theories represent the true nature of the world, or are they just convenient tools for making predictions and developing technology? Is science rational? Is it objective? Is it influenced by social/cultural factors? What characterizes the scientific methodology? What is the nature of scientific knowledge? Is it different from everyday knowledge? How are scientific theories/models/hypotheses confirmed/falsified? What is the relation between scientific theories and observed facts? We will be using a variety of readings, from an array of traditions, in order to tackle such questions.

Vorlesung + Übung (3 credits)
Dr. Omar Nasim

Montag, 14–16 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Rämistr. 36 RAC, E 14
8092 Zürich

Der Tiergarten ist ein Ort für viele und für vieles und daher auch voller Widersprüche: Er dient der Unterhaltung aber auch der Belehrung, er ist ein Ort der Massenkultur aber auch der Wissenschaft. Er zieht Besuchermassen an, provoziert aber auch die Kritik vieler Tierschützer. Er ist eine künstliche Wildnis inmitten der Stadt.

Das Seminar thematisiert das Verhältnis von Mensch und Tier im Rahmen der Geschichte des Tiergartens aus kultur- wie auch als wissenschaftshistorischer Perspektive. U.a. folgende Aspekte werden behandelt: fürstliche Tierhaltungen in der Frühen Neuzeit, Wandermenagerien, das Aufkommen bürgerlicher Tiergärten und der Massenkultur im 19. Jahrhundert, Tierhandel und Kolonialismus, Schaukonzepte im Wandel der Zeit, die Anfänge der Verhaltensforschung, der Tiergartenbiologie und des Artenschutzes („Arche Noah“).

Vorbereitende Literatur:

  • Mitchell G. Ash (Hg): Mensch, Tier und Zoo. Der Tiergarten Schönbrunn im internationalen Vergleich vom 18. Jahrhundert bis heute. Wien: Böhlau, 2008.

Seminar

Dr. Oliver Hochadel
Prof. Dr. Marianne Sommer

Mittwoch, 14–18 Uhr
Ort: wird noch bekannt gegeben

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