Herbstsemester 2012

Hinweis: Einige der folgenden Informationen sind nur auf Englisch verfügbar.

Wer lebt, hat nur eine einzige Gewissheit: den Tod. Diese Tatsache hat nicht nur Religion, Kunst und Philosophie auf den Plan gerufen, sondern auch die Wissenschaften, insbesondere Biologie und Medizin. Fragen von Gesundheit und Krankheit, Entwicklung, Untergang und Unsterblichkeit haben dabei eine zentrale Rolle gespielt. In der Vorlesung werde ich das Verhältnis zwischen der Erforschung des Lebens und dem Verständnis des Todes (vorausgesetzt, es gibt keine Erforschung des Todes) in historischer Perspektive untersuchen. Der Überblick reicht von der Antike bis zur Gegenwart, wobei der Schwerpunkt auf den modernen Lebenswissenschaften seit dem 19. Jahrhundert liegt.

Vorlesung (3 KP)
Prof. Dr. Michael Hagner

Dienstags, 17-19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, A 36
8092 Zürich

Beginn: 18. September 2012
14 Sitzungen

Exemplarische Diskursfelder wie z.B. die Landvermessung, die Anthropologisierung des Raums bei Kant oder sein Abstraktwerden bei Einstein werden aus der Perspektive einer Kulturgeschichte von Raum und Räumlichkeit der Moderne betrachtet. Diese umfasst auch utopische Entwürfe, wie etwa spiritistische Übertragungsphantasien oder Pläne zur Erkundung und Bevölkerung des Weltraums. Die StudentInnen lernen verschiedene historische Problemlagen, Vorstellungen und Thematisierungen von Raum und Räumlichkeit kennen und einordnen. Dadurch wird der Blick dahingehend geweitet und geschärft, dass die TeilnehmerInnen durchaus auch rezenten Raumtheorien und Redeweisen von Räumlichkeit mit ausgeglichener und differenzierter Kritik begegnen können.

Seminar (3 KP)
Dr. Hendrik Adorf

Montags, 15–17 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, A 34
8092 Zürich

Beginn: 24. September 2012
13 Sitzungen

"Hier ist der Sieg und die Freiheit", hoffte Gottfried Semper als er 1851 die von wissenschaftlicher und ökonomischer "Spekulation" ausgelöste radikale Transformation der Beziehung von "Wissenschaft, Industrie und Kunst" konstatierte. Das Seminar diskutiert die historische Theorie und Praxis dieser spannungsvollen Beziehung entlang von Begriffen wie Arbeit, Imagination, Forschung oder Innovation.

Ziel des Seminars ist es, die moderne Konstellation von Wissenschaft, Industrie, Technik und Kunst anhand einer Reihe von Beispielen genauer zu beschreiben. Um die historischen Positionen auch auf ihre heutige Wirksamkeit hin zu untersuchen, werden wir Fragen wie die folgenden behandeln: Was waren die "angewandten" oder "industriellen Künste", welche Hoffnungen verbanden sich im Industriezeitalter mit einer "praktischen Ästhetik", was galt im England des 18. und 19. Jahrhunderts als "useful knowledge" und was wird heute unter "applied science" oder "künstlerischer Forschung" verstanden? Was für eine Art von Arbeit wird im Atelier, dem Labor und der Fabrik verrichtet und wie wurde das Verhältnis von künstlerischer, wissenschaftlicher und industrieller Produktion historisch gedacht, praktiziert und institutionalisiert? Welche Rolle spielt Design in der Produktentwicklung und was sollte es für die corporate identity von Firmen wie AEG, IBM oder Apple leisten? Wie konnte eine Skulptur die Erkenntnisse der Einstein'schen Relativitätstheorie vermitteln und inwiefern ließ sich ein Gemälde als eigenständiger Beitrag zur Forschung verstehen? Methodisches Ziel des Seminars ist es, das Zusammenspiel wissenschaftsgeschichtlicher und kunsthistorischer Fragestellungen zu erproben.

Seminar (3 KP)
Vera Wolff
Margarete Pratschke

Dienstags, 10–12 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, C 33
8092 Zürich

Beginn: 18. September 2012
14 Sitzungen

Gazing at the stars or into a microscope, taking dial readings, keeping an eye on the traffic signals or a control panel - observational practices come in many varieties. Over the last two centuries, they have also become increasingly instrument-mediated, displacing the senses while pervading almost every facet of modern life. This course examines this historical shift in what it means to observe. Depending on whom we ask - say, the astronomer, microscopist or naval navigator in the nineteenth century, the ornithologist, aeroplane pilot or experimental physicist in the twentieth century - the answer will vary. At the same time, the impression is hard to escape that wherever we choose to look, in the course of the last two centuries, the meanings of observation have increasingly come to be defined less by human, perceptual capacities, but by instruments, machines, pointers, dials and displays.

This course examines this historical transformation, introducing the student to the hugely significant role which observational practices and technologies obviously haved played in the genesis of modern science, be that in laboratory, the clinic or out in the field; but we shall also venture beyond these more strictly scientific forms of observation, examing the broader cultural and practical significance of 'observation' in a world increasingly replete with machines, displays, vehicles and all manner of visual media. To this end, we will familiarize ourselves with the central concepts and topics which historians of science have brought to the topic in the wake of the so-called practical and visual turns; among other things, we will thus examine the role of instruments, bodily habits and regimes of attention, and epistemic virtues such as objectivity or (more mundanely) visual efficiency within, and beyond, the scientific laboratories.

Seminar (3 KP)
Dr. Omar Nasim
Dr. Max Stadler

Dienstags, 15–17 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, D 42
8092 Zürich

Beginn: 18. September 2012
14 Sitzungen

Geschichte des Wissens versteht sich in Abgrenzung zur klassischen Wissenschaftsgeschichte als Versuch, der herausragenden Stellung, die die Wissenschaften in der Gesellschaft einnehmen, mit einer neuen methodischen Perspektive zu begegnen. Dies umfasst sowohl eine Reflexion über die Entstehung, Erhaltung und den Verfall wissenschaftlichen, technischen und medizinischen Wissens, als auch das Nachdenken über nicht-wissenschaftliche Formen von Wissen, wie sie als Wert- und Praxisorientierungen in der Lebenswelt wirksam sind. In der Veranstaltung geht es darum, anhand exemplarischer Texte aufzuzeigen, wie ein differenziertes Verständnis der epistemischen, sozialen und kulturellen Bedingungen von Wissen erreicht werden kann.

Seminar (3 KP)
Prof. Dr. Michael Hagner
Prof. Dr. Philipp Sarasin

Mittwochs, 10–12 Uhr
Ort: Universität Zürich, 
Raum wird in Kürze bekanntgegeben,
8092 Zürich

Beginn: 19. September 2012
14 Sitzungen

Texte schreiben können, die Themen aus der Wissenschaft allgemeinverständlich nach aussen darstellen und vermitteln sollen (in Tageszeitungen, nichtwissenschaftlichen Zeitschriften, aber auch in Papieren für die jeweiligen Nichtspezialisten in wissenschaftlich-universitären Gremien). Den Blick für das Wesentliche schärfen, das kritische Urteilsvermögen schulen, den sprachlichen Ausdruck im Schriftlichen verbessern. Grundzüge der modernen "Wissensgesellschaft" und ihrer Medien kennen lernen. Das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit in seinen kulturgeschichtlichen, wissenschaftssoziologischen und philosophischen Aspekten verstehen.

Es werden praktische Übungen im Verfassen von Wissenschaftsfeuilletons mit der Erarbeitung kulturgeschichtlicher, wissenschaftssoziologischer und philosophischer Aspekte des Themas "Schreiben für andere - Wissenschaft und Öffentlichkeit" verknüpft. Vorträge, Aufsätze und ggf. ein Buch dienen den Schreibübungen als "Ausgangsmaterial". (Der Besuch eines Vortrags wird in das Seminarprogramm integriert.)

Voraussetzungen:
Die Bereitschaft, sich auf ein Projekt mit experimentellem Charakter einzulassen. GUTE BEHERRSCHUNG DER DEUTSCHEN SPRACHE. Das Seminar wird z.T. als Blockveranstaltung (gegen Semesterende) stattfinden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. SCHRIFTLICHE ANMELDUNG erforderlich (bis 31. August).

Vorlesung (2 KP)
Dr. Uwe Justus Wenzel

Freitags, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich
Haldeneggsteig 4, IFW, C 31
8092 Zürich

Beginn: 21. September 2012
14 Sitzungen

Spezialbewilligung des Dozenten notwendig.

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