Herbstsemester 2013

Hinweis: Einige der folgenden Informationen sind nur auf Englisch verfügbar.

Von dem Philosophen Demokrit berichtet die Legende, daß er Tiere seziert habe, um den Sitz der Seele im Gehirn zu suchen. Heutige Neurowissenschaftler benutzen bildgebende Verfahren wie funktionelle Magnet-Resonanz-Tomographie, um spezifische kognitive und emotionale Qualitäten im Gehirn zu lokalisieren. Zwischen diesen beiden Daten liegt eine 2500jährige Geschichte, in der das Verhältnis von Gehirn und Geist immer wieder neu bestimmt worden ist. Beginnend mit antiken und mittelalterlichen Lehren, werde ich das Schwergewicht auf die moderne Hirnforschung seit dem 19. Jahrhundert legen. Dabei werden entscheidende Themen der Neurowissenschaften wie Lokalisationstheorie, Neuronenlehre, Reflexlehre, Theorien der Emotionen, Neurokybernetik und die Bedeutung der Hirnbilder zur Sprache kommen. Gleichzeitig werden aber auch Werke der Kunst und Literatur (z. B. Science Fiction-Romane, Filme, Gemälde, Fotografie usw.) einbezogen. Das Ziel der Veranstaltung besteht darin, grundlegende Entwicklungen in der wissenschaftlichen und philosophischen Beschäftigung mit dem Leib-Seele-Verhältnis kennenzulernen. Es sollte auch deutlich werden, dass einige der wichtigsten und drängendsten Fragen der heutigen Neurowissenschaften bereits eine lange Geschichte haben.

Vorlesung (3 KP)
Prof. Dr. M. Hagner

Dienstags, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, A 36
8092 Zürich

Beginn: 17. September 2013
14 Sitzungen

It was in the nineteenth-century that the term "scientist" was first coined, and the century heralded the second scientific revolution. It is the epoch in which the sciences were formed and specialized as we know them today. The course will provide the history of sciences, from natural history to botany, from natural philosophy to physics for this period. The aim of the course is to acquaint students with relevance and importance of the 19th century history of science for what we now take for granted in the 20th century, especially with regard to science and its institutions.

Seminar (3 KP)
PD Dr. O. Nasim

Montags, 15–17 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, B 42
8092 Zürich

Beginn: 23. September 2013
13 Sitzungen

Die ehemalige Polytechnische Hochschule hat seit ihrer Gründung in den verschiedenen Fachbereichen die unterschiedlichsten Sammlungen angelegt. Dazu gehören unter anderem Sammlungen wie die Haustier-Anatomische Sammlung, die Kartensammlung, die Erdwissenschaftlichen Sammlungen, Herbarien, eine Materialsammlung, das Max Frisch-Archiv und eine graphische Sammlung von Weltrang. Das Seminar sucht zunächst eine theoretische Annäherung an die Wissensgeschichte des Sammelns. Auf dieser Grundlage gilt es dann, am Beispiel einzelner Sammlungen vor Ort nachzuvollziehen und zu hinterfragen, auf welche Weise, mit welchem Interesse und mit welchen Mitteln jeweils Wissen erzeugt und inszeniert wurde und wird.

Seminar (3 KP)
V. Wolff

Mittwochs, 15–17 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Rämistrasse 101, HG, D 3.1
8092 Zürich

Beginn: 18. September 2013
14 Sitzungen

Fragen wirtschaftlicher Natur stehen heutzutage auf der wissenschaftlichen Tagesordnung: Patente, Auftragsforschung, Spin-off-Unternehmen, Technologien-Transfer, gesellschaftlicher "Impact" gehören zum Standardvokabular. Nicht wenige sehen darin die Grundfesten der Wissenschaft preisgegeben: wie steht es heute um das Streben nach Wahrheit, das "Verständnis des Waltens der Natur- und Geisteskräfte", die Wissenschaft ihrer selbst willen? Gingen diese Ideale verloren? Und wenn ja, warum? Oder vielleicht - Helmholtz hin oder her - entsprachen diese Ideale ja noch nie so ganz den Realitäten wissenschaftlichen Tuns und Schaffens? So jedenfalls könnte man nicht ohne Berechtigung einlenken, waren doch die Wissenschaften - sei es Biomedizin, Chemie oder Physik - kaum jemals losgelöst vom Streben nach Profitabilität und Nützlichkeit: Business as usual?

Im Seminar wird diesen Fragen, und dem darin enthaltenen Spannungsverhältnis, aus historischer Perspektive nachgegangen: wie neu und spezifisch, oder aber, wie althergebracht, ist die gegenwärtige Situation? Und wie dem auch sei, wie kam es dazu? Mit dem Ziel, ein kritisches Verständnis des historisch wechselhaften Verhältnis von Wissenschaft und Wirtschaft zu entwickeln, werden Themen behandelt wie diese: die Entstehung der Industrieforschung; die Ausbreitung, Auswirkung und Wahrnehmung von Patenten; Diskurse vom Verhältnis von "pure" und "applied" science, von Technik und Wissenschaft, von Machen und Erkennen; der Wandel in den Aufgaben der Universität und der sozialen Rolle des Wissenschaftlers.

Seminar (3 KP)
Dr. M. Stadler

Dienstags, 15–17 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, D 42
8092 Zürich

Beginn: 17. September 2013
14 Sitzungen

Die sogenannte wissenschaftliche Revolution des 17. Jahrhunderts ist eng verknüpft mit der Ablösung der Aristotelischen Physik durch eine neue Art der Naturforschung. Diesen Prozess und die Weiterentwicklung der modernen Physik durch die Jahrhunderte bis hin zu ihrer Instrumentalisierung in den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts und dem beginnenden Kalten Krieg wollen wir in diesem Seminar kennen lernen.

Das Seminar richtet sich an StudentInnen aller Fachrichtungen, die einen Einblick in die Geschichte der modernen Naturwissenschaften erhalten möchten. Einerseits gewinnen Sie im Seminar einen ersten Überblick und eine erste Orientierung in der Ereignis- und Epochengeschichte der modernen Physik. Entscheidender ist aber, dass Sie mit allgemeineren Fragen der Wissenschaftsgeschichte in Berührung kommen. So lernen wir abseits der Heldenerzählungen, wie sie viele Physik-Lehrbücher und populäre Darstellungen bieten, weniger bekannte Facetten der großen Figuren kennen; überlegen uns, welche Bedeutung etwa auch sozialen oder kulturellen Umständen und Einflüssen bei der Ausbildung der modernen Physik zukam; und reflektieren schließlich darüber, mit welchen Mitteln und Strategien, welchen Schwerpunkten und zu welchen Zwecken Wissenschaftsgeschichte geschrieben wurde und wird.

Seminar (3 KP)
Dr. H. Adorf

Montags, 15–17 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, A 34
8092 Zürich

Beginn: 23. September 2013
13 Sitzungen

Dieses Seminar widmet sich der Lektüre eines der Hauptwerke von Claude Lévi-Strauss, in dem es um das Verhältnis von rationalem und mythischem oder "wildem" Denken geht. Das Ziel des Seminars besteht darin, Lévi-Strauss' Buch im Licht der historischen Epistemologie, insbesondere Hinblick auf Fragen der Bedingungen und Eigenschaften wissenschaftlicher und nicht-wissenschaftlicher Wissensproduktion, zu lesen.

Seminar (3 KP)
Prof. Dr. M. Hagner

Mittwochs, 10–12 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Rämistrasse 101, HG, E 22
8092 Zürich

Beginn: 18. September 2013
14 Sitzungen

Texte schreiben können, die Themen aus der Wissenschaft allgemeinverständlich nach aussen darstellen und vermitteln sollen (in Tageszeitungen, nichtwissenschaftlichen Zeitschriften, aber auch in Papieren für die jeweiligen Nichtspezialisten in wissenschaftlich-universitären Gremien). Den Blick für das Wesentliche schärfen, das kritische Urteilsvermögen schulen, den sprachlichen Ausdruck im Schriftlichen verbessern. Grundzüge der modernen "Wissensgesellschaft" und ihrer Medien kennen lernen. Das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit in seinen kulturgeschichtlichen, wissenschaftssoziologischen und philosophischen Aspekten verstehen.

Es werden praktische Übungen im Verfassen von Wissenschaftsfeuilletons mit der Erarbeitung kulturgeschichtlicher, wissenschaftssoziologischer und philosophischer Aspekte des Themas "Schreiben für andere – Wissenschaft und Öffentlichkeit" verknüpft. Vorträge, Aufsätze und ggf. ein Buch dienen den Schreibübungen als "Ausgangsmaterial". (Der Besuch eines Vortrags wird in das Seminarprogramm integriert.)

Voraussetzungen:
Die Bereitschaft, sich auf ein Projekt mit experimentellem Charakter einzulassen. GUTE BEHERRSCHUNG DER DEUTSCHEN SPRACHE. Das Seminar wird z.T. als Blockveranstaltung (gegen Semesterende) stattfinden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. SCHRIFTLICHE ANMELDUNG erforderlich (bis 31. August).

Vorlesung (2 KP)
Dr. U. J. Wenzel

Freitags, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich
Haldeneggsteig 4, IFW, C 31
8092 Zürich

Beginn: 20. September 2013
14 Sitzungen

Spezialbewilligung des Dozenten notwendig.

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