Herbstsemester 2015

Die künstlerischen und gesellschaftlichen Avantgarden Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten Entwürfe eines 'Neuen Menschen' mit neuen Wahrnehmungsweisen und neuen Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Das Seminar widmet sich den wissenschaftlichen, technischen, künstlerischen, pädagogischen und gesellschaftspolitischen Gestaltungsformen dieses neuen Lebens.

Das Seminar widmet sich den Entwürfen eines neuen Lebens in den künstlerischen und gesellschaftlichen Avantgarden Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Fokus stehen die Wechselbeziehungen zwischen den zeitgenössischen wissenschaftlichen und technischen Entwicklungen und den Konzeptionen eines 'Neuen Menschen'. Psychotechnische Forschungen sowie die wissenschaftliche und technische Gestaltung der Lebensräume und Arbeitsumgebungen lassen von neuen, erweiterten Möglichkeiten des menschlichen Lebens und menschlicher Wahrnehmungsweisen träumen. Im Rahmen des Seminars werden wir uns mit utopischen Lebensentwürfen der Avantgarden zwischen Lebenswissenschaften, Architektur, Kunst, Ökonomie, Arbeitsorganisation und Reformpädagogik beschäftigen und anhand exemplarischer Beispiele über Zusammenhänge zwischen Leben, Wissenschaft und Technik reflektieren.

Seminar (3 KP)
Dr. Monika Wulz

Montags, 15–17 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, C 33
8092 Zürich

Beginn: 21. September 2015
13 Sitzungen

Parasiten haben einen schlechten Ruf. Sie nisten sich in fremde Körper ein, manipulieren und täuschen, und sie leben auf Kosten anderer. Attribute wie diese haben nicht nur biologische, sondern auch eminent soziale, politische und ökonomische Tragweite. Die Vorlesung verfolgt die Spur des Parasiten durch die Geschichte der Biologie und Medizin, aber auch die politische Ökonomie und Kulturtheorie.

Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die komplexe und verschlungene Geschichte des Parasiten und die verschiedenen Definitionen von Parasitismus. Insbesondere wird sie deutlich machen, dass Parasiten nicht der privilegierte Gegenstand eines biologischen und medizinischen Expertendiskurses sind und von dort auf gesellschaftlich-politische Fragen übertragen werden. Vielmehr wird reflektiert, wie und warum all diese Aspekte sich verschränken, sobald von Parasiten die Rede ist.

Vorlesung (3 KP)
Dr. Eva Johach

Dienstags, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Rämisstrasse 101, HG, D 5.2
8092 Zürich

Beginn: 15. September 2015
14 Sitzungen

Das Seminar führt kritisch in die verschiedenen Positionen ein, die das Prinzip Ausstellung als epistemische Praxis untersuchen. Anhand einzelner Forschungsansätze sowie am Beispiel historischer und aktueller Ausstellungen soll diskutiert werden, auf welche Weise Ausstellungen als temporäre räumliche Konstellationen von Objekten Wissen erzeugen sowie als Ideenlaboratorien fungieren.

Ziel des Seminars ist es, die materiellen und praktischen Bedingungen von Ausstellungen als temporäre Formen des Wissens kennenzulernen. Im Seminar soll erarbeitet werden, welche Aspekte für die impliziten Wissensformen von Ausstellungen charakteristisch sind: sie reichen vom Display zur Vitrine, von der Klimakiste zum Katalog, von der Ausstellungsarchitektur zur Raumfolge, von der Blickführung zur Objektanordnung.

An ausgewählten Beispielen historischer und aktueller Ausstellungen sollen die unterschiedlichen Formate diskutiert werden, die Messestände ebenso einschließen wie Laborausstellungen Ausstellungen in Kunstmuseen oder naturhistorischen Sammlungen. Als traditionell geisteswissenschaftliches - temporäres wie thesenreiches - Format der Wissensproduktion soll ein besonderes Augenmerk auf Ausstellungen gerichtet werden, deren Themen an der Schnittstelle von Natur- und Geisteswissenschaften angesiedelt sind und ihre Rolle in der Debatte um die Zwei Kulturen diskutiert werden.

Seminar (3 KP)
Margarete Pratschke

Mittwochs, 10–12 Uhr
Ort: ETH Zürich,
Rämisstrasse 101, HG, E 22
8092 Zürich

Beginn: 16. September 2015
14 Sitzungen

Wunder scheinen mit Wissenschaft absolut unvereinbar zu sein: Aberglaube und Unkenntnis hier, Exaktheit und Gewissheit dort. Im Seminar werden wir diese spannungsreiche Beziehung genauer beleuchten. Der historische Bogen spannt sich von den frühneuzeitlichen Wunderkammern über die Wunderpolemiken des 19. Jahrhunderts bis zu den Auseinandersetzungen um Intelligent Design in der Gegenwart.

Am Leitfaden des Wunders und des Wunderbaren gewinnen die Studierenden einen Überblick über die Geschichte der modernen Wissenschaften und ihr spezifisch modernes Selbstverständnis. Vermittelt wird die Kompetenz, Argumente und Frontstellungen aus ihrem jeweiligen historischen Kontext heraus zu verstehen und so den Blick für die Wandelbarkeit von Objektivität und Wissenschaftlichkeit zu schärfen.

Seminar (3 KP)
Dr. Eva Johach

Donnerstags, 15–17 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, B 42
8092 Zürich

Beginn: 17. September 2015
14 Sitzungen

Klassiker haben es an sich, dass man sie vom Hören-Sagen kennt; sie zitiert, aber nicht mehr liest; oder sie entdeckt und sich zurechtlegt, um sie fortan zu zitieren. Das gilt auch für viele Klassiker der Wissenschaftsgeschichte – also die Texte, die die Reflexion über Wissen maßgeblich mitgeprägt haben. Das Seminar macht den Versuch, einige dieser Texte kritisch wieder (oder überhaupt) zu lesen.

Das Seminar richtet sich an alle Studierenden, die sich für Wissenschafts- und Wissensgeschichte interessieren. Im Sinne einer fortgeschrittenen Einführung ist unser Ziel, mehr oder weniger bekannte "Klassiker" der Wissenschaftsgeschichte nicht nur gemeinsam zu lesen und kennenzulernen, sondern auch deren Einsätze, Wirkungsgeschichte(n) und Grundannahmen zu beleuchten. Es geht um Inhalte und theoretische Positionen sowie um deren historiographische und kontextuelle Verortung. Insofern geht es im Seminar auch um die historischen Wandlungen im Umgang mit – und in der Reflexion über – "Wissen" und "Wissenschaft".

Seminar (3 KP)
Dr. Nils Güttler, Dr. Max Stadler

Donnerstags, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, B 42
8092 Zürich

Beginn: 17. September 2015
14 Sitzungen

Texte schreiben können, die Themen aus der Wissenschaft allgemeinverständlich nach aussen darstellen und vermitteln sollen (in Tageszeitungen, nichtwissenschaftlichen Zeitschriften, aber auch in Papieren für die jeweiligen Nichtspezialisten in wissenschaftlich-universitären Gremien). Den Blick für das Wesentliche schärfen, das kritische Urteilsvermögen schulen, den sprachlichen Ausdruck im Schriftlichen verbessern. Grundzüge der modernen "Wissensgesellschaft" und ihrer Medien kennen lernen. Das Verhältnis von Wissenschaft und Öffentlichkeit in seinen kulturgeschichtlichen, wissenschaftssoziologischen und philosophischen Aspekten verstehen.

Es werden praktische Übungen im Verfassen von Wissenschaftsfeuilletons mit der Erarbeitung kulturgeschichtlicher, wissenschaftssoziologischer und philosophischer Aspekte des Themas "Schreiben für andere - Wissenschaft und Öffentlichkeit" verknüpft. Vorträge, Aufsätze und ggf. ein Buch dienen den Schreibübungen als "Ausgangsmaterial". (Der Besuch eines Vortrags wird in das Seminarprogramm integriert.)

Voraussetzungen:
Die Bereitschaft, sich auf ein Projekt mit experimentellem Charakter einzulassen. GUTE BEHERRSCHUNG DER DEUTSCHEN SPRACHE. Das Seminar wird z.T. als Blockveranstaltung (gegen Semesterende) stattfinden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. SCHRIFTLICHE ANMELDUNG erforderlich (bis 31. August).

Vorlesung (2 KP)
Dr. U. J. Wenzel

Freitags, 17–19 Uhr
Ort: ETH Zürich
Haldeneggsteig 4, IFW, C 31
8092 Zürich

Beginn: 18. September 2015
14 Sitzungen

Spezialbewilligung des Dozenten notwendig.

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