Herbstsemester 2016

Hinweis: Einige der folgenden Informationen sind nur auf Englisch verfügbar.

Das Verhältnis von Gehirn und Geist ist immer wieder neu bestimmt worden. In der Vorlesung wird es darum gehen, die wissenschaftlichen und philosophischen Aspekte dieser 2500jährigen Geschichte in ihrem Verhältnis zu kulturellen und sozialen Prozessen nachzuzeichnen. Der Fokus wird auf den modernen Neurowissenschaften liegen, aber es werden auch Werke der Kunst und Literatur einbezogen.

Von dem Philosophen Demokrit berichtet die Legende, daß er Tiere seziert habe, um den Sitz der Seele im Gehirn zu suchen. Heutige Neurowissenschaftler benutzen bildgebende Verfahren wie funktionelle Magnet-Resonanz-Tomographie, um spezifische kognitive und emotionale Qualitäten im Gehirn zu lokalisieren. Zwischen diesen beiden Daten liegt eine 2500jährige Geschichte, in der das Verhältnis von Gehirn und Geist immer wieder neu bestimmt worden ist. Beginnend mit antiken und mittelalterlichen Lehren, werde ich das Schwergewicht auf die moderne Hirnforschung seit dem 19. Jahrhundert legen. Dabei werden entscheidende Themen der Neurowissernschaften wie Lokalisationstheorie, Neuronenlehre, Reflexlehre, Theorien der Emotionen, Neurokybernetik und die Bedeutung der Hirnbilder zur Sprache kommen. Gleichzeitig werden aber auch Werke der Kunst und Literatur (z. B. Science Fiction-Romane, Filme, Gemälde, Fotografie usw.) einbezogen.

Das Ziel der Veranstaltung besteht darin, grundlegende Entwicklungen in der wissenschaftlichen und philosophischen Beschäftigung mit dem Leib-Seele-Verhältnis kennenzulernen. Es sollte auch deutlich werden, dass einige der wichtigsten und drängendsten Fragen der heutigen Neurowissnschaften beeits eine lange Geschichte haben.

Vorlesung (3 KP)
Prof. Dr. Michael Hagner

Dienstags, 17-19 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, A 36
8092 Zürich

Beginn: 20. September 2016
14 Sitzungen

Dieses Seminar dient der Einführung in die Gedankenwelt eines der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. Ausgehend von der gemeinsamen Lektüre ausgewählter Texte Freuds geht es darum, einen Überblick über seine medizinischen, psychologischen, und kulturtheoretischen Schriften zu gewinnen.

Noch vor 30 Jahren wäre die Frage, wer Sigmund Freud war, als kurios angesehen worden, weil der Einfluss der Psychoanalyse auf das Denken des 20. Jahrhunderts auch von den Gegnern Freuds als selbstverständlich vorausgesetzt wurde. Heute dagegen muss man umgekehrt fragen: Was waren überhaupt die zentralen Theorien Freuds? Um diese Frage geht es in dem Seminar, dessen Ziel darin besteht, den Denkweg Freuds von seinen medizinischen Anfängen bis zu seinen kulturkritischen Ideen zu verfolgen. Dabei geht es nicht nur darum, Freuds Denken aus seinem historischen Kontext heraus zu verstehen, sondern auch zu fragen, was wir im frühen 21. Jahrhundert damit anfangen können.

Seminar (3 KP)
Prof. Dr. Michael Hagner

Mittwochs, 10–12 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Heldeggsteig 4, IFW, C 31
8092 Zürich

Beginn: 21. September 2016
14 Sitzungen

The course is designed to provide an overview of the astronomical developments from the ancient Greek world to the 16th century. We are going to use primary sources tackling historical, technical and philosophical questions. Special attention will be paid to the dramatic change in the way people understood the structure of the heavens and the nature of the physical world.

The course aims at providing a working knowledge of astronomy and cosmology from the ancient world to the 16th century. Upon its completion the students will be able to describe how our knowledge of the heavens changed from Aristotle's system to the Copernican Revolution. In addition, they will also have acquired an appreciation of the debates about man's place in the cosmos and the philosophical principles underpinning cosmology.

Seminar (3 KP)
Dr. Stamatina Mastorakou

Montags, 13–15 Uhr
Ort: ETH Zürich,
Gloriastrasse 35, ETZ, E 6
8092 Zürich

Beginn: 26. September 2016
13 Sitzungen

Vor dem Hintergrund aktueller Debatten um die Zukunft wissenschaftlichen Publizieren versucht das Seminar einen historischen Rückblick. Thematisiert werden sowohl die Entstehung und Entwicklung spezifischer Formate, Konventionen und Genres als auch historische Ausprägungen des wissenschaftlichen Verlagswesens und der damit verbundenen Wissenskulturen.

Die Medienumbrüche der letzten Jahrzehnte haben das Thema "wissenschaftliches Publizieren" auf die Tagesordnung gebracht. Open access, Fragen des Copyright oder Print on Demand - dies sind nur einige Stichworte einer breit und kontrovers geführten Diskussion rund um die Veränderung wissenschaftlicher Publikationspraktiken. Anhand verschiedener Beispiele - etwa die Geschichte der wissenschaftlichen Zeitschrift, der Fußnote, bestimmter Verlage oder der Funktion Autorschaft - versucht das Seminar eine substantielle historische Perspektive auf die aktuellen Debatten zu entwickeln.

Seminar (3 KP)
Dr. Nils Güttler, Dr. Max Stadler

Dienstags, 10–12 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, B 42
8092 Zürich

Beginn: 20. September 2016
14 Sitzungen

How did racial scientists determine racial affiliation? In the seminar we will examine the practical challenges and eventual works of physical anthropologists from 1850 to the present. By scrutinizing the scientific toolbox of racial scientists, we will reveal how national affiliation, anti-Semitic perceptions and Gender identity shaped scholars' choices of graphical and computational methods.

The aim of the course is to analyze the mutual relations between scientific theories and social perceptions, and to follow the formation of the "scientific mind". The course focuses on racial scientists and on the way their practices of computation and statistical analysis influenced their world-views - and vice versa. The students will be instructed on the way historians of science analyze scientific sources. They will gain a better understanding of the complexities of disciplinary dynamics, social biases and institutional pressures shaping scientific ideas, and learn on the influences such scientific ideas may have on the society as a whole.

Please note that the seminar will be held in English and most texts will be in English. However, a small portion of the reading material will be in German.

Blockseminar (2 KP)
Dr. Amir Teicher

5 Sitzungen:

20.09.2016, 27.09.2016, 04.10.2016, 11.10.2016, 18.10.2016 ,

jeweils 10–14 Uhr

Ort: wird zeitnah bekannt gegeben

Kreativ zu sein, scheint vielleicht die wichtigste Forderung der Gegenwart: Creative thinking, Start-ups, Projektentwicklung versprechen eine stetige Erneuerung der Arbeitswelt. Statt diese Versprechung noch einmal zu wiederholen, fragt dieses Seminar nach historischen Bedingungen von Kreativitätsdiskursen.

Das Seminar sucht eine Auseinandersetzung mit historischen und zeitgenössischen Theorien der schöpferischen Einbildungskraft, der Phantasie und Kreativität. Es verfolgt künstlerische, psychologische, pädagogische, ökonomische und unternehmerische Diskurse des Kreativen vom 18. bis ins 21. Jahrhundert und diskutiert ihre jeweilige Situiertheit, um nach historischen Differenzen und Umbrüchen zu fragen. Lassen sich tatsächlich Verbindungen zwischen Tendenzen der Ökonomisierung, der Verwissenschaftlichung des Kreativen und seiner Normalisierung ausmachen? Gibt es überhaupt Gegenmodelle zum Paradigma des Kreativen und wenn ja, welche wären das?

Seminar (3 KP)
Dr. Vera Wolff, Dr. Monika Wulz

Mittwochs, 15–17 Uhr
Ort: ETH Zürich
Sonneggstrasse 3, ML, F 40
8092 Zürich

Beginn: 21. September 2016
14 Sitzungen

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