Herbstsemester 2020

Wer lebt, hat nur eine einzige Gewissheit: den Tod. Diese Tatsache hat nicht nur Religion, Kunst und Philosophie auf den Plan gerufen, sondern auch die Wissenschaften, insbesondere Biologie und Medizin. Fragen von Gesundheit und Krankheit, Entwicklung, Untergang und Unsterblichkeit haben dabei eine zentrale Rolle gespielt. In der Vorlesung werde ich das Verhältnis zwischen der Erforschung des Lebens und dem Verständnis des Todes (vorausgesetzt, es gibt keine Erforschung des Todes) in historischer Perspektive untersuchen. Der Überblick reicht von der Antike bis zur Gegenwart, wobei der Schwerpunkt auf den modernen Lebenswissenschaften seit dem 19. Jahrhundert liegt.

Vorlesung (3 KP)
Prof. Dr. Michael Hagner

Dienstags, 16–18 Uhr
Ort: Online-Veranstaltung

Beginn: 15. September 2020
14 Sitzungen

Die Vertrauenswürdigkeit der Wissenschaften ist in den letzten Jahren massiv unter Druck geraten. Dabei ist wissenschaftliche Arbeit ohne Vertrauen sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Wissenschaften gar nicht möglich. Deswegen sollen historische, epistemologische und politische Aspekte des Vertrauens in vergleichender Perspektive Gegenstand des Seminars sein.

Das Ziel des Seminars besteht darin, die unterschiedlichen Aspekte des Vertrauens in die Wissenschaften in vergleichender Perspektive kennenzulernen und einordnen zu können.

Ausgehend von dem Buch externe SeiteWhy Trust Science von Naomi Oreskes (Anschaffung und Lektüre dieses Buches sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme am Seminar) sowie weiterer Artikel und Buchauszüge wird die Rolle des Vertrauens in den und in die Wissenschaften anhand verschiedener konkreter Beispiele und allgemeiner epistemologischer Erwägungen vorgestellt und diskutiert.

Seminar (3 KP)
Prof. Dr. Michael Hagner

Montags, 18–20 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, A 32.1
8092 Zürich

Beginn: 21. September 2020
13 Sitzungen

Wie politisch darf oder muss Wissenschaft sein? Angesichts von Klimakrise und COVID-19 wird das Verhältnis von Politik und Wissenschaft öffentlich wieder verstärkt diskutiert. Das Seminar bietet einen historischen Blick auf die aktuelle Problematik. Im Fokus stehen dabei die 1970er und 1980er Jahre, in denen sich viele der heutigen Probleme bereits ankündigten und verhandelt wurden.

Im Zentrum des Seminars steht die gemeinsame Lektüre und Diskussion von Original- und Sekundärtexten zur Geschichte des Verhältnisses von Politik, Aktivismus und Wissenschaft. Zentrales Arbeitstool ist dabei die neu entwickelte Quellensammlung externe Seitecache. Mit ihr lernen die Studierenden wichtige Stationen des 'Gegenwissens' der 1970er und 1980er Jahre kennen, etwa die Etablierung alternativer Forschungsinstitute, wissenschaftskritischer Kommunikationsplattformen oder internationaler politischer Netzwerke. Durch die Recherche zu einzelnen Themenkomplexen, aber auch zu spezifischen Quellen und Akteuren entwickeln die Studierenden im Laufe des Seminars die Kompetenz, kritisch und historisch reflektiert mit den Originaltexten und der Forschungsliteratur zur Geschichte des politischen Aktivismus umzugehen. Dabei erweitern sie ihr Wissen eigenständig und in Gruppen. In der zweiten Seminarhälfte geht es darum, die im Seminar gewonnenen Erkenntnisse anzuwenden: Die Studierenden schreiben kleinere (zunächst fiktive) Blog-Beiträge und diskutieren diese miteinander. Ausgewählte Beiträge werden auf entropie.ethz.ch und/oder dem externe SeiteBlog von cache veröffentlicht.

Seminar (3 KP)
Dr. Nils Güttler

Dienstags, 8–12 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, A 34
8092 Zürich

Beginn: 15. September 2020
7 Sitzungen

This course offers an overview of the social and economic history of science and technoscience by introducing different historical cases where scientific and technological expertise have played a central role in defining political and economic power relations. We will explore such examples as industrial enlightenment and the boundaries of knowledge, engineering and science as national projects in times of war and peace, technological visions and practices of urban planning and public infrastructure, as well as the growing role of corporate and industrial research over the course of the 20th century.

The course equips students to analyze science and engineering as integrally societal and social practices. Comprehension of historical developments that have shaped scientific and technological practices also offers tools for identifying and discussing ethical and social questions that are linked to science and engineering today.

Seminar (3 KP)
Dr. Tiina Männistö-Funk

Donnerstags, 13–16 Uhr
Ort: ETH Zürich, 
Haldeneggsteig 4, IFW, A 34
8092 Zürich

Beginn: 29. Oktober 2020
6 Sitzungen

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